Die Staatliche Wahlkommission hat elf Kandidatinnen und Kandidaten zur Präsidentschaftswahl im Mai zugelassen. Neben Amtsinhaber Bronislaw Komorowski hat besonders sein schärfster Konkurrent Andrzej Duda gute Chancen. Nicht antreten werden die bekannten Politiker Anna Grodzka und Ryszard Kalisz.
Heute hat die Staatliche Wahlkommission (PKW) bekanntgegeben, dass elf Kandidatinnen und Kandidaten genügend Unterschriften gesammelt haben, um an der bevorstehenden Präsidentschaftswahl teilnehmen zu können. Bis gestern war es noch möglich gewesen, Unterschriftslisten einzureichen. Während die Hürde von 100.000 benötigten Unterschriften für Kandidaten wie Präsident Bronislaw Komorowski oder den Europaabgeordneten Janusz Korwin-Mikke kein Problem war, mussten andere Interessenten zittern.
Zur Wahl am 10. Mai (die zweite Runde könnte am 24. Mai stattfinden) sind offiziell zugelassen:
- Adam Jarubas (PSL: die Bauernpartei startet mit einem eigenen Kandidaten gegen ihren Koalitionspartner, die Bürgerplattform)
- Andrzej Duda (Recht und Gerechtigkeit, PiS: dem Kandidaten der größten Oppositionsparteien werden noch die meisten Chancen bei den Herausfordern zugetraut)
- Magdalena Ogorek (Bund der Demokratischen Linken, SLD)
- Janusz Palikot (Deine Bewegung, TR)
- Janusz Korwin-Mikke (KORWiN)
- Marian Kowalski (Nationale Bewegung)
- Pawel Kukiz (parteiloser Musiker, dem rechten Spektrum nahestehend)
- Jacek Wilk (Kongress der Neuen Rechten)
- Pawel Tanajno (Direkte Demokratie)
- Grzegorz Braun (Regisseur, aktiv im rechten, nationalen Spektrum)
Am meisten Stimmen reichte Andrzej Duda (1,6 Mio.) ein. Danach folgte Amtsinhaber Komorowski (650.000). Ogorek und Jarubas konnten 510.000 bzw. 450.000 Stimmen vorweisen. Die übrigen Kandidaten hatten zwischen 125.000 und 200.000 Unterstützer auf ihrer Seite.
Von den ursprünglich gehandelten Namen überrascht das Fehlen von Anna Grodzka (Grüne). Sie konnte nur 85.000 Stimmen sammeln und musste ihre Kampagne daher vorzeitig abbrechen. Auch der vermutete Antritt von Ryszard Kalisz (ehemals SLD, jetzt Verein Haus Aller Polen) blieb aus. Bereits im Februar hatte er seine Nichtteilnahme mit dem unpolitischen Charakter des Wahlkampfs begründet.
Bild: Präsidentenpalast in Warschau // (cc) Lars Leschewitz / Polen Heute [CC BY-SA 3.0]