Die Zeitung Gazeta Wyborcza hat wieder die Person des Jahres gewählt. Die verdienteste Persönlichkeit im Jahr 2014 war laut Redaktion der noch amtierende Präsident Bronislaw Komorowski. Er bekam ein Diplom sowie eine historische Landkarte als symbolisches Geschenk.
Eine der größten und bekanntesten Zeitungen in Polen, die Gazeta Wyborcza, verleiht seit 1999 jedes Jahr den Titel und einen Preis für die „Person des Jahres“. Es werden damit Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich besonders für das gesellschaftliche und politische Leben verdient gemacht haben. Bei der Verleihung dieses Titels beschränkt sich die Redaktion nicht nur auf Landsleute, es wurden im Laufe der Jahre Menschen verschiedener Nationalitäten ausgezeichnet. Zu diesen gehören Vaclav Havel, Joschka Fischer, Richard von Weizsäcker oder Michail Chodorkowski, aber auch Tadeusz Mazowiecki, Wladyslaw Bartoszewski und Andrzej Wajda. Für das vergangene Jahr wurde der amtierende Präsident Bronislaw Komorowski zur Person des Jahres gekürt.
Bronislaw Komorowski erhielt vom Chefredakteur der Zeitung Adam Michnik ein Diplom, in dem ihm für die letzten fünf Jahre der Präsidentschaft gedankt wurde. Auf dem Diplom steht auch die Begründung der Wahl: bei Tadeusz Mazowiecki war es die Konsequenz und bei Wladyslaw Bartoszewski die Anständigkeit. Das Verdienst von Komorowski seien die ständigen Versuche, die Polen zu verbinden und nicht zu teilen. Außerdem wird er dafür geehrt, dass er die Einigung über das Extrem und den Dogmatismus gestellt und die verfassungsgemäße Ordnung im Land gesichert habe.
Dank für Präsidentschaft
Sein Diplom sollte Präsident Komorowski eigentlich bereits im Mai erhalten, die Feierlichkeiten wurden jedoch wegen des Wahlkampfs verschoben. In diesem Zusammenhang wird die Auszeichnung von den Redakteuren der Zeitung Gazeta Wyborcza nicht als ein Preis für das Jahr 2014, sondern als ein Dankeschön für seine Präsidentschaft bezeichnet. Chefredakteur Michnik stellte bei der Preisverleihung fest, dass die Historiker in der Zukunft die Amtszeit des Präsidenten durchaus positiv beurteilen werden und das überraschende Ergebnis der letzten Präsidentenwahl ein Gegenstand tiefer Analysen sein werde.
Außer einem Diplom hat Präsident Komorowski eine historische Landkarte Polens aus dem Jahr 1715 geschenkt bekommen. Adam Michnik hat ausgerechnet die Karte aus diesem Jahr gewählt, weil das Land damals sehr vielfältig und dadurch interessant gewesen sein soll.