Gesundheitsminister Bartosz Arlukowicz kündigte heute an, Medikamente würden in Zukunft für Menschen mit Behinderungen kostenlos oder mit einer geringen Zahlung ausgegeben werden. In zwei Wochen werden fünf Arbeitsgruppen sich mit diesem und weiteren Problemen von behinderten Menschen beschäftigen. Dafür haben die Interessensgruppen lange kämpfen müssen.
Heute wurde der lange erwartete Runde Tisch zur Verbesserung der Lebensumstände von Menschen mit behinderten Kindern und zur Verbesserung der Pflegebedingungen von erwachsenen Behinderten durchgeführt. Gesundheitsminister Bartosz Arlukowicz versprach dabei, man werde sich bemühen, Medikamente für behinderte Menschen durch das Gesundheitssystem kostenlos oder mit einer geringen Zuzahlung zur Verfügung zu stellen. Zuvor müsse jedoch präzise festgestellt werden, welche Medikamente das seien. Darüber hinaus müsse auch sichergestellt werden, dass den Behinderten diese Medikamente ohne großen bürokratischen Aufwand ausgegeben werden können.
Weitere Arbeiten an dieser Regelung und an weiteren Bestimmungen, die das Leben dieser gesellschaftlichen Gruppe erleichtern sollen, werden in fünf Arbeitsgruppen ausgearbeitet, die sich in zwei Wochen treffen sollen. Diese werden mit Vertretern der Interessensgruppen sowie mit hochrangigen Politikern wie dem Minister für Arbeits- und Sozialpolitik Wladyslaw Kosiniak-Kamysz und dem Vize-Gesundheitsminister Igor Radziewicz-Winnicki besetzt.
Ein langer Kampf
Die Eltern mit behinderten Kindern sowie die Pfleger von behinderten Erwachsenen kämpfen schon lange für eine Verbesserung ihrer Situation. Arkadiusz Mularczyk, Abgeordneter der rechtsklerikalen Partei Solidarisches Polen (SP), beschrieb den Hergang der letzten Proteste im polnischen Parlament in einem Interview mit Polen-heute.de. Demnach würden diese Interessensgruppen schon seit vielen Jahren für mehr Hilfe vom Staat kämpfen.
Premierminister Donald Tusk, Bürgerplattform (PO), lenkte während der letzten Proteste jedoch ein und machte weitreichende Zugeständnisse. Diese beinhalteten eine Erhöhung der Sozialleistungen sowie weitere Gespräche und damit einhergehende Kompromisse.
Bild: Proteste vor dem Sejm (Archivmaterial) // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-NC-ND 2.0] / Polen-Heute.de