Polnischen Medienberichten zufolge veröffentlichte das Gesundheitsministerium gestern eine schwarze Liste mit zehn Kurorten. Darunter sind bekannte Orte wie Sopot oder Cammin in Pommern (Kamien Pomorski). Dabei geht es um Vorgaben, die nach Meinung des Ministeriums nicht von den Kurorten eingehalten werden – das sind zum Beispiel eine erhöhte Lärmbelastung oder das Nicht-Fördern des eigenen Heilschlamms.
Ein Sprecher des Ministeriums teilte in einem Fernsehinterview mit, die Kurorte hätten seit fünf Jahren bis Ende dieses Jahres Zeit, die Unzulänglichkeiten zu beheben, damit der Staus des Kurortes aufrecht erhalten werden kann. Deren Vertreter sind jedoch entrüstet wegen die Kritik – Vertreter der lokalen Behörden sagten in den Medien, die Ansprüche seien teilweise nicht berechtigt und überzogen. Darüber hinaus setze das Ministerium wesentlich höhere Standards, als es in anderen europäischen Ländern der Fall sei.
Der Verlust des Status als Kurort kann für den Ort und die Region massive negative Konsequenzen mit sich bringen. Denn mit dem möglichen Abebben des Touristenstroms sind hohe finanzielle Einbußen und der potenzielle Niedergang der lokalen Tourismusindustrie möglich, da nach Expertenaussagen ein Arbeitsplatz im Kurort fünf weitere in der Region erzeugt.
Und das Problem ist relativ groß, da das Ministerium insgesamt 45 Orten in Polen den Status des Kurortes zubilligt. Somit sind mehr als 20% der Orte betroffen.