Verteidigungsminister Antoni Macierewicz rollt die Katastrophe von Smolensk wieder auf. Ein Expertenausschuss soll den Flugzeugabsturz von Grund auf neu untersuchen. Nicht alle sind erfreut.
Verteidigungsminister Antoni Macierewicz hat eine neue Expertenkommission zur Untersuchung der Katastrophe von Smolensk ins Leben gerufen. Der Unterausschuss soll die genauen Hintergründe des Flugzeugabsturzes ermitteln. Macierewicz gilt als ein Anhänger der Anschlagstheorie.
Er hat bereits früher ein Expertenteam zusammengestellt, das im Gegensatz zu den offiziellen Ermittlungsergebnissen davon ausging, dass die Präsidentenmaschine 2010 mit einer Bombe gesprengt wurde. Die Gruppe war jedoch wegen fehlerhafter Methodik stark in die Kritik geraten. Der offiziellen Untersuchungskommission wirft Macierewicz unter anderem vor, rund 400 Dokumente vernichtet zu haben, um Fakten zu unterschlagen. Außerdem habe die letzte Regierung die Toten und ihre Angehörigen sogar verspottet, so die markigen Worte des Verteidigungsministers. Unterstützt wird Macierewicz von Teilen der Angehörigen der Opfer.
Die neue Expertengruppe gefällt aber nicht jedem. Zunächst wehrten sich Vertreter der Bürgerplattform (PO), unter anderem Ex-Innenminister Jerzy Miller, dagegen, dass in ihrer Amtszeit Dokumente vernichtet worden wären. Doch auch einige Angehörige der Opfer sind wenig angetan von einer weiteren Untersuchung. Sie wünschen sich ein Ende der politischen Streitereien um die Katastrophe.
Bild: Verteidigungsministerium // // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / polen-heute.de/Flickr