Madonna und Coldplay sorgen für Wirbel

Die Nachrichtenseite tvn24.pl berichtete gestern und heute darüber, dass im Rahmen der Werbung für die Fußballeuropameisterschaft 2012 Gelder nicht ordnungsgemäß ausgegeben worden sein könnten. Konkret geht es unter anderem um Konzerte von Madonna und Coldplay, die im Nationalstadion in Warschau stattfanden. Staatliche Mittel von 1,5 Millionen Euro flossen in die Veranstaltungen, die eigentlich für die EM gedacht waren. Diese mögliche Unregelmäßigkeit deckte die Oberste Kontrollkammer (NIK) auf – die betreffende Kontrolle ist jedoch noch nicht abgeschlossen.

Gestern teilte ein NIK-Sprecher mit, die Mittel hätten unter Umständen zweckfremd ausgegeben werden können. Nur hätte das Sportministerium dafür einen Antrag beim Finanzministerium stellen müssen. Dieses sei jedoch nach Ansicht der Kontrollkammer nicht geschehen. Eine Sprecherin des Sportministeriums wiederum dementierte, dass kein Antrag gestellt wurde.

Finanzielles Desaster

Die rechtsliberale Tageszeitung Gazeta Wyborcza teilte gestern ein pikantes Detail mit – und zwar habe NIK auch aufgedeckt, dass das staatlich subventionierte Konzert von Madonna eine finanzielle Katastrophe gewesen sein soll. Anstatt der veranschlagten 50.000 Euro Gewinn habe die Veranstaltung einen Verlust von 1,2 Millionen Euro eingebracht; was damit erklärt wurde, dass keine Sponsoren gewonnen werden konnten.

NIK, vergleichbar mit dem Bundesrechnungshof in Deutschland, ist bekannt dafür, brisante Themen in den Mittelpunkt zu stellen. Im Januar zum Beispiel kündigte die Behörde an, die Zweckmäßigkeit von stationären Radarfallen zu überprüfen.