Premierministerin Beata Szydlo hat heute ihre Unterschrift auf das neue Lohngesetzt gesetzt. Laut diesem wird der Mindestlohn für eine Vollzeitstelle 2000 Zloty monatlich oder 13 Zloty pro Stunde betragen. Das neue Gesetz wird am 1. Januar 2017 in Kraft treten. Die Novellierung wird vor allem von den Gewerkschaften gelobt, die Experten bleiben eher skeptisch.
Aktuell beträgt der Mindestlohn in Polen 1850 Zloty (ca. 425 Euro) pro Monat für eine Vollzeitstelle (40 Arbeitsstunden pro Woche). Dies wird sich am Anfag des nächsten Jahres ändern und die Arbeitnehmer werden mindestens 2000 Zloty (ca 460 Euro) brutto pro Monat bzw. 13 Zloty (etwa 3 Euro) pro Stunde erhalten. Die Ministerin für Familie, Arbeit und Sozielpolitik, Elzbieta Rafalska, lobte diese Novellierung. Sie sagte, die gute Situation auf dem polnischen Arbeitsmarkt solle sich auch in den Gehältern widerspiegeln. Durch die Erhöhung des Mindestlohns um 8,1 Prozent werde der Unterschied zwischen dem Mindest- und Durchschnittslohn verringert sein.
Nicht alle begrüßen diese Novellierung. Diverse Organisationen und Unternehmensverbände bleiben eher skeptisch. Ihrer Meinung nach würden dies vor allem kleine Unternehmen spüren. In diesen seien die Löhne oft viel niedriger als in Großunternehmen und Korporationen – nicht selten sogar um 50 Prozent. Die Erhöhung des Mindestlohns werde zumindest einen Teil der Kleinunternehmer dazu bewegen, ihre Mitarbeiter schwarz arbeiten zu lassen, so unternehmensnahe Experten.
Bild: Elzbieta Rafalska // (cc) P.Tracz/KPRM [Public Domain Mark 1.0] / Flickr