Jacek Protasiewicz hat sein Amt als Delegationschef im Europäischen Parlament nach einem Eklat am Frankfurter Flughafen niedergelegt. Dort war er wegen angeblicher Beleidigungen eines Zollbeamten auffällig geworden. Seiner Version der Geschichte nach hat sich der Vorfall jedoch etwas anders zugetragen.
Jacek Protasiewicz ist heute von seinem Amt als Vorsitzender der Delegation der Regierungsparteien im Europäischen Parlament zurückgetreten. Der Politiker der Bürgerplattform (PO) gab zudem die Spitzenfunktion im anstehenden Europawahlkampf auf. Wie der PO-Generalsekretär Pawel Gras mitteilte, hat Ministerpräsident Donald Tusk diese Entscheidungen bereits akzeptiert.
Grund für Protasiewicz‘ Rücktritt ist ein Zwischenfall auf dem Frankfurter Flughafen vor ein paar Tagen. Bei einer Zollkontrolle soll er alkoholisiert einen Zollbeamten beschimpft haben. Der EU-Parlamentarier soll auch „Heil Hitler“ geschrien haben.
Protasiewicz erklärt sich
Protasiewicz schilderte heute auch seine Sicht der Dinge. Der Zollbeamte habe ihn nach der Ausweiskontrolle sehr laut mit dem Wort „Raus“ aufgefordert zu gehen. Daraufhin habe Protasiewicz gesagt, dass dieses Wort in dem Land, in dem er wohnt, stark mit „Heil Hitler“ und „Hände hoch“ assoziiert werde. Der Politiker gab an, im Flugzeug nur etwas Wein „zum Fleisch“ getrunken zu haben. Den Zollbeamten beschrieb er dagegen als „eher im Stile eines Fußballfans, denn eines Beamten“ auftretend.
Ministerpräsident Donald Tusk hatte Protasiewicz‘ Verhalten jedoch bereits als unzulässig verurteilt und Konsequenzen angekündigt. Die hat Protasiewicz nun selbst gezogen.