Am 8.-9. Juli findet in Warschau das NATO-Gipfeltreffen in Warschau statt. Die zweitätigen Sitzungen werden von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg eröffnet und von einer Vielzahl an Staats- und Regierungsvertretern begleitet. Warschau hat ein Event solcher Größenordnung noch nie gesehen. Die Polizei bestätigt, dass alles perfekt vorbereitet sei. Es stehen auch Demonstration auf dem Programm.
Schon am Mittwoch treffen die ersten Vertreter von 65 Staaten ein. Am Ende werden es 18 Präsidenten, 21 Premierminister und unzählige Verteidigungs- und Außenminister sein. Darunter finden sich Persönlichkeiten wie Barack Obama, Angela Merkel, Francois Hollande, David Cameron, Donald Tusk, Jean Claude Juncker oder der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-Moon wieder. Die Afghanen schicken gleich das gesamte Regierungskabinett, das hier seine Interessen vertreten will. Insgesamt haben sich über 2000 Teilnehmer angemeldet, wobei die Reporter aus aller Welt nicht mitgerechnet.
Die Beratungen werden im Nationalstadion geführt. Um jedoch die Sicherheit dieser großen Anzahl an Führungspersönlichkeiten zu gewährleisten, wurden sämtliche Straßen um das Stadion gesperrt, die Zufahrtswege vom Flughafen zur Innenstadt besonders geschützt und die Altstadt zusammen mit dem nördlichen Teil des Königstraktes bestehend aus der Krakauer Vorstadt und der Neuen Welt (Nowy Swiat) nur begrenzt für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Warschauer Bevölkerung wurde frühzeitig über diese Erschwerungen informiert und gebeten, so weit wie möglich das Gebiet, auf welchem das Gipfeltreffen stattfindet, zu umfahren. Dennoch wird mit massiven Staus gerechnet.
Demonstrationen geplant
Ein Demonstrationsverbot wurde nicht eingeführt. So machen sich schon am Donnerstag die ersten NATO-Gegner mit ihren Transparenten auf den Weg durch Warschau. Man möchte die Möglichkeit nutzen, dass die Welt auf die polnische Hauptstadt schaut. Die Initiative Stop für den Krieg wird „Geld für die Hungrigen, nicht für Panzer“ fordern. Von Freitag 6:00 Uhr bis Samstag 23:59 Uhr dauert die Demo unter dem Motto „Protest der Polen gegen die Präsenz der US-Armee in Polen“.
Nach der Europameisterschaft hat die Welt gesehen, dass Polens Hauptstadt gut vorbereitet ist und sich bei Großveranstaltungen um ihre Gäste kümmern kann. Der Vergleich mit der gerade stattfindenden EM 2016 in Frankreich liegt nahe. Die morgigen Gäste sind jedoch spezifisch. Die Gruppe ist wesentlich kleiner, das Absperrgebiet deutlich größer und die Demo-Gruppen mobiler. Aber auch hier will man Vorzeigearbeit an den Tag legen. Eines ist jedoch sicher – Warschau will die weltweite Aufmerksamkeit der Medien nutzen. Das ist auch die Chance der Welt zu zeigen, dass dieses Land bunter ist, als man denkt.
Bild: NATO Logo