Die Polen sind mehrheitlich gegen die Aufnahme von Migranten aus Afrika. Diese Abneigung wird noch größer, wenn es sich um Menschen handelt, die nicht der christlichen Religionsgemeinschaft angehören. Derweil sind ökonomische Migranten aus Polen in vielen Teilen Europas unterwegs.
Die in Deutschland akute Diskussion über Migranten aus Afrika ist auch in Polen das alles beherrschende Thema. Doch während in Deutschland die Meinungen geteilt sind, oder sogar eine Mehrheit für die Kriegs- und Armutsflüchtlinge eintritt, ist in Polen eine erdrückende Mehrheit gegen Einwanderer.
Man könne sich das nicht leisten, die polnische Gesellschaft sei zu homogen und nicht christliche Menschen nicht integrierbar, dieses sind nur einige Argumente, die polnische Spitzenpolitiker auf Pressekonferenzen angeben. Darüber hinaus sei es sehr wichtig, die „echten Migranten“ von den „ökonomischen Flüchtlingen“ zu trennen.
Daher lesen die Polen gerne die neusten Äußerungen der Europäischen Kommission. Demnach müssen EU-Staaten keine Verringerung der Zuschüsse fürchten, wenn sie verbindliche Quoten für Flüchtlinge ablehnen. Diese lehnt auch auf den östlichen Nachbarn Deutschlands ab, wie Premierministerin Ewa Kopacz gestern erneut verkündetet. Dabei erhält sie Rückendeckung vom Präsidenten Andrzej Duda, der eigentlich aus dem konkurrierenden politischen Lager (Recht und Gerechtigkeit, Pis) kommt.
Derweil schreiben polnische Medien auch über polnische Emigranten, also über ökonomische Flüchtlinge. Pressemeldungen zufolge waren 2,2 Millionen Polen im Jahre 2013 als Arbeitsmigranten in Europa unterwegs. Die finanziellen Gründe überwogen bei der Ausreise. Es kann ferner mit einer weiteren Welle an ökonomischen Migranten aus Polen gerechnet werden. Einer Umfrage zufolge erwägen 20 Prozent der arbeitenden Bürger die Auswanderung.
Bild: polnische Flagge // (cc) Lukas Plewnia / polen-heute.de [CC BY-SA 2.0] / Flickr