Offizielle Endergebnisse

Gerade hat die Landeswahlkommission (PKW) die offiziellen Endergebnisse der Präsidentschaftswahl veröffentlicht. Andrzej Duda von der klerikalen Recht und Gerechtigkeit ist nun der amtlich bestätigte neue Präsident der Republik Polen. Doch wie konnte es so weit kommen? Eine Kurzanalyse.

Präsidentenpalast in Warschau // (cc) (cc) Lars Leschewitz / Polen Heute [CC BY-SA 3.0]Die Landeswahlkommission (PKW) hat heute die offiziellen Endergebnisse publiziert. Demnach gewinnt Andrzej Duda die Präsidentschaftswahl mit 51,55 Prozent, der amtierende Präsident Bronislaw Komorowski kommt nur auf 48,45 Prozent. Gewonnen hat Duda überwiegend in kleinen Städten, in den ländlichen Gebieten und im Osten Polens. Gewählt wurde er eher von Menschen mit niedrigem Einkommen und geringem Bildungsabschluss.

Die Vereidigung des frisch gewählten Präsidenten findet am 6. August statt. Bis dahin hat Komorowski noch das Zepter in der Hand, auch wenn klar ist, dass Komorowskis präsidiale Aktivitäten nach der verlorenen Wahl nachlassen werden.

Doch wie konnte es so weit kommen?

Komoroswki ist als klarer Favorit in Rennen gegangen. Jedoch brauchte sein Wahlkampf lange, um voll anzulaufen. Eher verschlafen wartete der ehemalige Politiker der rechtsliberalen Bürgerplattform (PO) auf die Wiederwahl im ersten Wahlgang. Bei Zustimmungswerten von 60 Prozent erschien das logisch. Der Präsident ließ sogar die große Wahldebatte aus, an der alle anderen Kandidaten teilnahmen.

Das haben die Wahlbürger nicht mit sich machen lassen. Viele wählten aus Protest Pawel Kukiz, der als Sänger im Vergleich zum Berufspolitiker authentisch wirkte. Sein Schlüsselprojekt ist die Änderung der Wahlordnung bei den Parlamentswahlen hin zur Direktwahl. Jedoch waren wahrscheinlich nur die wenigsten seiner Wähler an diesem Projekt interessiert. Es ging eher um Protest und die Aussage, dass man das Amt des polnischen Präsidenten nicht geschenkt erhält. Dafür müsse man arbeiten und sich bitte schön die Hände schmutzig machen.

Dann nach dem zweiten Wahlgang sind Bronislaw Komorowski und sein Wahlstab in einem bösen Traum aufgewacht. Ganz unsouverän wurden hektische Schritte wie das Ausrufen einer Volksbefragung durchgeführt, die zeigten, wie verzweifelt der Machthaber sein musste. Das könnte endgültig die Wahlschlappe besiegelt haben. Denn wer, und das gerade in Polen, möchte einen Präsidenten, der nahezu hyperaktiv, hysterisch weitreichende politische Manöver durchführt, nur um an der Macht zu bleiben?

Bild: Präsidentenpalast in Warschau // (cc) Lars Leschewitz / Polen Heute [CC BY-SA 3.0]