Schon seit Jahren gibt es in Polen Bestrebungen, sich als Ausrichter der Olympischen Winterspiele zu bewerben. Als Hinderungsgrund wird regelmäßig die schlechte Infrastruktur des Landes genannt – das Straßennetz ist nicht auf westlichem Niveau und auch mit dem Zug lässt es sich nicht schnell und bequem durch Polen reisen. Darüber hinaus existiert in Polen kein Skiort, der einer solchen Aufgabe gewachsen wäre.
Die Pläne um eine Bewerbung scheinen nun aber konkreter zu werden. Heute sagte Präsident Bronislaw Komorowski bei der Eröffnung einer Wintersportveranstaltung, dass die Olympischen Winterspiele in dem Gebirgskomplex Tatra realisiert werden sollten. Dieses Wintersportereignis sollte mit der Slowakei zusammen ausgerichtet werden. Komorowski soll bereits mit dem slowakischen Präsidenten Ivan Gasparovic informelle Gespräche darüber geführt haben. Medienmeldungen zufolge plant darüber hinaus die Ukraine, sich den Bemühungen Polens und der Slowakei anzuschließen. Die Bewerbung würde sich auf die Olympischen Winterspiele im Jahre 2022 richten – die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees wird voraussichtlich in drei Jahren fallen.
Dass die Polen eine Großveranstaltung auf Weltniveau durchführen können, haben sie im Sommer des letzten Jahres mit der Austragung der Fußballeuropameisterschaft bewiesen. Ohne viele Zwischenfälle haben Fußballfans aus verschiedenen Ländern im Herzen Europas ein großes Fußballfest gefeiert. Auch damals hat Polen die Veranstaltung in einer Kooperation durchgeführt – der Partner war die Ukraine.
Wahrscheinlich ist ein weiterer Ausbau der polnischen Infrastruktur aufgrund der hohen EU-Subventionen, die das Land in der Finanzperspektive zwischen 2014 und 2020 erhält.