Der EU-Plan, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 zu reduzieren, wird stetig von osteuropäischen Ländern in Frage gestellt. Angezweifelt wird jedoch nicht die Idee an sich, sondern die Umsetzung. Der Kreis der Länder, die mit der Torpedierung der Verhandlungen drohen, konzentriert sich laut Financial Times um Polen.
Beim kommenden EU-Gipfel in Brüssel sollen die neuen Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen in der EU nach 2020 festgelegt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Verhandlungen reibungslos verlaufen, ist jedoch gering. Dies prognostiziert die Financial Times und behauptet, dass Polen zum Anführer der osteuropäischen Länder geworden ist, die den Erfolg der Verhandlungen bedrohen.
Die Europäische Kommission hat in diesem Jahr eine 40-prozentige Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030 (im Vergleich zu 1990) vorgeschlagen, was die neue Mitgliedsländer besorgt. Denn diese meinen, dass sie keine ausreichenden Kompensationszahlungen für die kostspieligen Reformen erhalten. Zur größten Sorge gehört, dass die Energiepreise enorm steigen könnten, was die auf Kohlenstoff basierenden Märkte deutlich wenig wettbewerbsfähig machen würde.
Nun bemüht sich die EU seit vielen Jahren um die Führungsrolle im Entgegenwirken des Klimawandels. Das Stichjahr für die Reduktionen ist auf 2009 festgelegt und darüber hinaus als Anreiz das weltweit größte Emissionshandelssystem eingeführt worden. Dies wurde jedoch durch die Finanz- und Wirtschaftskrise stark beeinträchtigt.
Nun naht die nächste Verhandlungsrunde, bei der die Verringerung der CO2-Emissionen nach dem Jahr 2020 vereinbart werden soll. Sollte es aber hier zu keiner Einigung kommen, würde es den Status der EU als führende Kraft im Klimawandel deutlich schwächen. Zur Zeit kann jedoch niemand einschätzen, ob im nächsten Jahr in Paris ein globales Abkommen unterschrieben wird und unter welchen Bedingungen.
Bild: Polnische Flagge // Lukas Plewnia – polen-heute.de [CC BY 2.0] / Flickr