Am Ostersonntag haben Menschen, die behinderte Erwachsene pflegen, ihre Proteste vor dem polnischen Parlament fortgesetzt. Wie die Eltern behinderter Kindern fordern sie mehr Rechte und Geld. Der Erfolg ist ungewiss.
Auch an Ostern setzt sich der Protest von Menschen, die behinderte Erwachsene pflegen, vor dem polnischen Parlament fort. Zuletzt waren die Eltern behinderter Kinder mit ihrem Protest im Sejm sehr erfolgreich gewesen. Unbemerkt davon campieren seit knapp vier Wochen auch etwa 50 Menschen, die sich um behinderte Erwachsene kümmern, vor dem Parlamentsgebäude. Ihnen geht es ebenfalls um die Anerkennung ihrer Leistung.
Sie fordern, dass die Pflege von behinderten Erwachsenen, etwa den eigenen Eltern, gesetzlich der Pflege behinderter Kinder gleichgesetzt wird. Damit würden ihnen ebenfalls monatliche Geldleistungen in Höhe des polnischen Mindestlohns zustehen. Außerdem soll ein 2013 aufgehobenes Gesetz, das ihnen gewisse Berechtigungen eingeräumt hatte, wieder neu erlassen werden.
Am Ostersonntag wurde zwischen den Zelten der Protestierenden das christliche Fest begangen. Einige Warschauer haben offenbar Kuchen, Eier und ähnliches gespendet. Die Initiatoren der Proteste sprachen von einem großen Zuspruch. Ob sie jedoch ihre Ziele durchsetzen können, ist noch fraglich. Die protestierenden Eltern im Sejm waren durch ihr militantes Vorgehen und parlamentarische Unterstützung zwar erfolgreich. Doch scheinen behinderte Kinder auch eher positiven Zuspruch zu erfahren als behinderte Erwachsene. Bisher unterstützt noch keine Partei im größeren Maße die Forderungen der Demonstranten.
Bild: Proteste vor dem Sejm // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-NC-ND 2.0] / Polen-Heute.de