„Ich denke, dass auf Basis der Berechnungen, die wir in der Kanzlei des Präsidenten durchführen, der reale Zeitpunkt Polens für den Eintritt in den Euro-Währungsraum der 1. Januar 2016 ist“, sagte heute Roman Kuzniar, Berater des Präsidenten für internationale Angelegenheiten in einem Radiointerview. Laut Kuzniar, sollte Polen so früh wie möglich zur Währungsunion beitreten, da diese sich immer stärker abschottet und dadurch der Beitritt immer schwerer fallen wird. Auch habe sich Polen durch den EU-Beitritt 2004 zum Eintritt in den Währungsraum entschlossen.
Seit vielen Jahren wird der Beitritt zum Euro-Währungsraum heiß diskutiert. Das rechtskonservative Lager um Jaroslaw Kaczynski, Vorsitzender der größten Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), sieht in diesem Schritt einen weiteren Souveränitätsverlust Polens. Demnach habe das Land seit dem Eintritt in die Europäische Union einen Großteil der eigenen Souveränität abgegeben und werde von großen Staaten wie Deutschland und Frankreich dominiert.
Jedoch ist die Einführung des Euros in Polen schon häufiger angekündigt worden und musst danach stets verschoben werden. Zum Beispiel hatte Premierminister Donald Tusk schon Ende 2008 mit dem damaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet über die Einführung der Währung verhandelt – die Regierung hatte einen Fahrplan beschlossen, nachdem am 1. Januar 2012 der Euro in Polen verbindliches Zahlungsmittel sein sollte.