Polnische Soldaten gegen den IS

Laut einem Beschluss des polnischen Präsidenten Andrzej Duda werden zwei Kontingente die „Globale Koalition“ unterstützen und gegen den sogenannten Islamischen Staat kämpfen. Die Mission der polnischen Soldaten soll ein halbes Jahr dauern. Diese Entscheidung des polnischen Staatsoberhauptes ist mehr als umstritten.

Fest der polischen ArmeeDie Entscheidung hat Präsident Andrzej Duda heute getroffen. Polnische Soldaten werden die Globale Koalition im Kampf gegen den Islamischen Staat unterstützen. Der Einsatz hat heute begonnen und wird voraussichtlich bis zum Ende des Jahres dauern. Es wurden zwei Kontingente engagiert: eines besteht aus 160 Soldaten und Mitarbeitern der Armee sowie vier F-16 Flugzeugen. Dieses wurde nach Kuwait geschickt, wo es zur Aufklärung und Unterstützung (der amerikanischen Mission „Inherent Resolve“) genutzt werden wird. Das zweite, kleinere Kontingent wurde in den Irak geschickt. Die 60 Soldaten aus dieser Gruppe werden die Irakische Armee weiterbilden.

Der Anteil der polnischen Unterstützung ist recht bescheiden, besonders im Vergleich zu anderen engagierten Armeen. Politiker der rechtsklerikalen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) betonen dabei ständig, dass die polnischen Soldaten nicht zum Kampf geschickt wurden würden. Aus diesem Grund seien auch ihre Leben nicht in Gefahr.

Duda brach durch diese Entscheidung eines seiner Wahlversprechen – er versprach nämlich die polnischen Soldaten aus fremden Missionen heraus zu halten. Die Opposition fordert eine öffentliche Debatte im Parlament. Als weiter Kritikpunkt wird die durch diese Mission gestiegene Gefahr eines Terroranschlages in Polen genannt.

Bild: Fest der polnischen Armee 2015 // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / polen-heute.de/Flickr