Der Präsidentschaftswahlkampf in Polen hat begonnen. Während Amtsinhaber Komorowski auf rechtsnationale Gegner traf, gaben Herausforderer Korwin-Mikke und Ogorek jeweils Interviews, die für Aufsehen sorgten. Chancen haben die beiden aber wohl keine.
Der Präsidentschaftswahlkampf in Polen hat begonnen. Die Auftritte der aussichtsreichsten Kandidaten werden kritisch beäugt. Amtsinhaber Bronislaw Komorowski machte heute bei einer Rede in Lublin Bekanntschaft mit Aktivisten aus dem rechtsnationalen Lager. Diese riefen ihm zu, er solle nach Masuren zurückkehren und dort „Hühner betatschen“. Komorowski bedankte sich bei den „Hühner-Experten“ und setzte seine Tour fort.
Das enfant terrible der polnischen Politszene, Janusz Korwin-Mikke, gab derweil ein Interview, in dem er sein Selbstbild als Präsident zum Besten gab. So möchte er ein Präsident für alle Polen sein, aber nicht für Banditen. Auf die müsse man schießen dürfen. Er wolle als „harter Präsident“ wahrgenommen werden, den Verbrecher fürchteten und Kinder liebten.
Weniger martialisch äußerte sich dagegen Magdalena Ogorek vom Bund der Demokratischen Linken (SLD). Sie kritisierte die Ostpolitik Polens. Wenn sie gewählt werden sollte, würde sie sich für eine Entspannungspolitik gegenüber Russland einsetzen. Bei einer Einladung würde sie sogar nach Moskau reisen. Das ist für osteuropäische Politiker derzeit ein heikles Thema, wie der Fall des tschechischen Präsidenten Milos Zeman gezeigt hat.