Russische Rüstung an der Grenze zu Polen

Russland hat unangekündigt Maßnahmen zum Test der Kriegsbereitschaft eingeleitet. In deren Rahmen werden in den nächsten Tagen Iskander-Raketen sowie Bomben- und Jagdflugzeuge in die Oblast Kaliningrad – an der Grenze zu Polen – geliefert. Die polnische Premierministerin Ewa Kopacz meint, diese Schritte dienten dazu die Entscheidung des Europäischen Rates bezüglich der Sanktionen zu beeinflussen.

Das russische Wehrressort informierte heute über Pläne, Bomben- und Jagdflugzeuge in die Oblast Kaliningrad umzustationieren und die dortigen Landstreitkräfte durch Lieferung von Iskander-Raketen zu stärken. Die Waffen sollen durch die Baltische Flotte mit Landungsfahrzeugen aus dem westlichen Staatsgebiet transportiert werden. Iskander-Raketen sind ballistische Boden-Boden-Raketen russischer Produktion auf einer mobilen Wagenplattform. Manöver mit derartigen Raketen fanden im Dezember letzten Jahres in dieser Region statt. Die Waffen sollen nach den Truppenübungen wieder aus dem Gebiet weggeschafft worden sein. Über die Manöver informierte das russische Verteidigungsministerium allerdings erst nach Beendigung der Übungen.

Das russische Verteidigungsministerium sagte, dieser Schritt sei Teil der für ein großes Ausmaß geplanten Umgruppierung der russischen Armee in westlicher, nördlicher und südlicher Richtung. Es sollen in dieser Woche auch Bomben und Waffen auf die Halbinsel Krim verfrachtet werden.

Kopacz schlägt keinen Alarm

Die polnische Premierministerin Ewa Kopacz kommentierte diese Ereignisse mit der Bemerkung, dass laut den Bestimmungen aus Minsk die Rüstungen aus der Ostukraine weggebracht werden sollen. Aber alle würden sehen, wie sich Russland in diesem Zusammenhang verhalte. Sie sagte, alles, was sich momentan abspiele, werde von entsprechenden Streitkräften aufmerksam beobachtet. Sie betont jedoch, das sei noch keine Alarmsituation.

Kopacz vertritt die Meinung, zu dem Schritt habe sich Russland angesichts der kommenden Sitzung des Europäischen Rates vom 19. bis 20. März entschieden. Dann wird über die bereits auf Russland angewendeten Sanktionen und deren eventuelle Verlängerung sowie mögliche neue Gegenmaßnahmen gesprochen.