Russland erbost über Grabschändung

Erneut ist ein Friedhof mit Gräbern sowjetischer Soldaten verwüstet worden. In Garwolin wurden 22 Sammelgräber mutwillig zerstört. Russland hat dagegen Protest eingelegt und fordert von Polen mehr Maßnahmen zum Schutz der Gedenkstätten.

Russische FlaggeDas russische Außenministerium hat offiziell Protest gegen die Schändung von Gräbern sowjetischer Soldaten in Garwolin eingelegt. Vermutlich zwischen dem 21. und 25. November haben unbekannte Täter insgesamt 16 Sammelgräber beschädigt. Dabei wurden auch Tafeln und russisch-orthodoxe Kreuze umgeworfen. Die Polizei ermittelt wegen Grabschändung in Zusammenhang mit der Zerstörung eines Kriegsgrabes.

Das Außenministerium in Moskau verlangt eine offizielle Entschuldigung von Warschau für die „systematische Missachtung der Verpflichtungen zum Schutz der russischen Kriegsfriedhöfe“. Diese ergeben sich aus einem bilateralen Abkommen aus dem Jahr 1994. Tatsächlich kam es in letzter Zeit öfter zu Schändungen von sowjetischen Gräbern oder Denkmälern. Zwischen Polen und Russland gibt es öfter Streit um das Gedenken an die russische Armee.

Polens Außenminister Witold Waszczykowski sagte nun, man warte noch die Berichte der kommunalen Verwaltung ab, um entsprechend der Schwere des Vandalismus auf die russische Forderung zu reagieren.

Der Kriegsfriedhof in Garwolin (etwa 60 km südöstlich von Warschau) wurde zwischen 1949 und 1952 angelegt. In den 136 Sammelgräbern liegen rund 11.000 Personen begraben, vor allem russische, aber auch polnische Soldaten. Rund 9.500 davon sind unbekannte Soldaten.

Bild: Russische Flagge