Schickt Polen Armee-Ausbilder in die Ukraine?

Die polnische Regierung will Armeeberater zu Schulungszwecken in die Ukraine schicken. Die Mission könnte auf fünf Jahre ausgedehnt sein und mehrere Dutzend Ausbilder umfassen. Eine endgültige Entscheidung soll Mitte März fallen.

Die polnische Regierung berät zurzeit darüber, ob eine Ausbildungsmission in die Ukraine geschickt werden soll. Die Militärberater sollen voraussichtlich zwei Lager bei Kiew und Lwow (Lemberg) belegen. Bis zu fünf Jahre lang könnten dann mehrere Dutzend Ausbilder ukrainische Unteroffiziere in NATO-Kampftaktiken unterrichten. Diese Information sickerte heute aus dem polnischen Verteidigungsministerium durch.

Im Moment weilt der Chef der Armeeausbildung des ukrainischen Verteidigungsministeriums in Warschau, um die Details zu besprechen. Eine endgültige Entscheidung der polnischen Regierung soll Mitte März fallen. Dass die neue Mission anläuft, gilt unter Beobachtern als sicher. Entsprechend verärgert über die unerwartete Neuigkeit waren daher auch einige Politiker der Opposition. Sie fordern eine sofortige Unterrichtung des parlamentarischen Verteidigungsausschusses durch die Regierung.

Neben den USA und Großbritannien wäre Polen eine von drei Nationen, die direkte Ausbildungshilfe für das ukraine Militär vor Ort anbieten würde. In Polen werden ukrainische Offiziere bereits ausgebildet. Zudem zahlt Polen das meiste Geld in den von der NATO letztes Jahr aufgestellten Fonds zur Modernisierung der ukrainischen Armee. Die Bildung einer polnisch-ukrainisch-litauischen Brigade ist ebenfalls schon beschlossene Sache. Das Engagement Polens in der Ukraine nimmt stetig zu.