Lech Walesa hat seine Kritik an der Smolenskthematik erneut bekräftigt. Indirekt unterstellte er Jaroslaw Kaczynski für Smolensk verantwortlich zu sein, weil er die Kampagne zur bald anstehenden Präsidentschaftswahl in Katyn medienwirksam beginnen lassen wollte. Janusz Palikot von der Palikot-Bewegung (RP) machte dagegen den Präsidenten Lech Kaczynski für die „Sauftour nach Smolensk“ verantwortlich. Hätten die Teilnehmer die Reise nicht nach Trinkgelage in der vorherigen Nacht verspätet angetreten, hätte sich das Unglück nicht ereignet. Er bezichtigte zudem führende Politiker der Recht und Gerechtigkeit (PiS) russische Spione zu sein. Im Parlament legte er heute nach. Kaczynski und seine Parteigänger sollten nicht im Parlament, sondern im Gefängnis sitzen. Während der Diskussion, in der es eigentlich um das EU-Budget ging, von dem Polen rund 400 Milliarden Zloty (ca. 100 Mrd. Euro) erhalten will, hatte die PiS der Regierung vorgeworfen, 100 Mrd. Zloty gestohlen zu haben und Polen über einen „Wasserfall“ zu steuern.
Der Zustimmung zu ihrer Partei scheint das schärfere Vorgehen in der Smolenskfrage nicht gut zu tun. Nachdem die Wähler die Konzentration der Partei auf Wirtschaftsthemen sehr goutiert hatten, stürzten die Werte laut einer Umfrage nun wieder ein. Die PiS würden nur rund 30% (-9) wählen, die regierende Bürgerplattform (PO) käme wieder auf komfortable 42% (+9), allerdings würde sie ihren Koalitionspartner die Bauernpartei (PSL) verlieren (4%).