Der Spionage verdächtigt: ein Offizier und ein Jurist müssen für mindestens drei Monate in Untersuchungshaft. Der Sprecher des Warschauer Bezirksgerichtes sagte, dies sei eine Sicherheitsmaßnahme, da die Verdächtigen versuchen könnten, aus dem Land zu fliehen.
Am Mittwoch berichteten die polnischen Medien über den Offizier Zbigniew J., der der Spionage für Russland verdächtigt wird. Ans Tageslicht kam auch ein weiterer, ähnlicher Fall: Stanislaw S., ein Jurist mit doppelter Staatsbürgerschaft, wurde festgenommen. Heute am späten Nachmittag informierte der Sprecher des Bezirksgerichts in Warschau, dass beide mutmaßlichen Spione erstmal drei Monate in Untersuchungshaft bleiben werden.
Der Offizier Zbigniew J. hat während seines langjährigen Dienstes für die polnische Armee viele Erfolge gehabt. Er wurde unter anderem mit einer goldenen Medaille für seine militärischen Leistungen ausgezeichnet. Er war zudem mit vielen wichtigen politischen und militärischen Persönlichkeiten befreundet und von diesen hochgeschätzt. Viele fragen sich nun, was wohl der Grund war, dass ein ranghoher Offizier sich für die Spionage für ein fremdes Land entschieden hatte? Die Staatsanwaltschaft berichtete, er hätte dies aus finanziellen Gründen gemacht.
Der zweite Verdächtige, Stanislaw S., zog im Jahre 1991 mit seinen Eltern aus Russland nach Polen. Sie lebten zunächst in Stettin, wo er Jura studierte. Dann zog er nach Warschau, um sich in vielen Bereichen erfolgreich weiter zu entwickelt. Er zeigte sich nach der Krim-Annexion als aktiver Verteidiger der russischen Politik. Die Staatsanwaltschaft informierte, dass Stanislaw S. in seiner vielfältigen Tätigkeiten auch an einigen Parlamentssitzungen teilgenommen hatte – vor allem zum Thema Energiewirtschaft. Als Grund für die Spionage soll er gegenüber der Staatsanwaltschaft auch finanzielle Vorteile angegeben haben.