Sportministerin auf der Abschussliste

Nachdem Jaroslaw Gowin sein Amt als Justizminister Ende April aufgeben musste, ist Sportministerin Joanna Mucha starker Kritik ausgesetzt von Seiten polnischer Kommentatoren und Politiker aller im Parlament vertretenen Parteien. Es geht unter anderem um die Subventionierung eines Konzertes von Madonna im Nationalstadion in Warschau – Mittel die eigentlich für die Europameisterschaft 2012 zur Verfügung gestellt wurden, sollen zweckfremd verwendet worden sein.

Jetzt kommt ein anderer Aspekt in der Diskussion auf: Kritisiert wird, dass rein kommerzielle Veranstaltungen durch staatliche Mittel finanziert wurden – immerhin hat Madonna einige Millionen am Konzert verdient. Rechtskonservative und -klerikale Kommentatoren sind der Meinung, dass man auch Interpreten und Stars aus dem nationalen und kirchlichen Spektrum subventionieren sollte.

Diese Diskussion wird größtenteils Mucha angelastet, die 2012 für die Verwertung der staatlichen Gelder verantwortlich war. Und beliebt war die Ministerin seit ihrer Vereidigung Ende 2011 nicht; sie musste viel Kritik einstecken. Mitunter wurden ihr mangelnde Fachkenntnisse im Sport und die Attraktivität der Ministerin vorgeworfen. Somit werden die schon lange bestehenden Forderungen nach einem Rücktritt Muchas immer lauter.