Tag der Verstoßenen Soldaten

Am 1. März wird in Polen der Tag der Verstoßenen Soldaten gefeiert. Aus diesem Anlass wurden Feierlichkeiten organisiert, an denen Präsident Andrzej Duda und Premierministerin Beata Szydlo teilnahmen. Es wurde der verstorbenen Soldaten gedacht und es wurden Auszeichnungen vergeben.

Beata Szydlo mit den verstoßenen Soldaten

Als „Verstoßene Soldaten“ wird eine Bewegung bezeichnet, deren Anfänge auf das Jahr 1943 zurückgehen. Das war eine antikommunistische und antisowjetische Partisanenbewegung, die sich bereits zwei Jahre vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges formierte – für den Fall, dass Polen sowjetisiert wird. Die Verstoßenen Soldaten leisteten dann aktiven Widerstand gegen die Sowjetisierung des Landes.

Diese Organisation zählte zwischen 120.000 und 180.000 Mitglieder, die Mehrheit der Soldaten starb bereits in den 1950er Jahren im Kampf um ein freies Polen. Hauptgrund der Niederlage war die mangelnde Reaktion der westeuropäischen Länder auf die gefälschte Parlamentswahl in Polen im Jahre 1947 und das darauf folgende Amnestiegesetz, durch das die damaligen Machthaber gegen die Widerstandskämpfer vorgehen konnten.

Insgesamt sind rund 15.000 Menschen in den Kämpfen der kommunistischen Mächte gegen die Untergrundbewegung ums Leben gekommen. Der letzte Widerstandskämpfer – Jozef Franczak aka „Lalek“ – starb am 31. Oktober 1963 im Kampf in der Woiwodschaft Lublin.

Feierlichkeiten in Warschau

Die zwei wichtigsten Politiker in Polen haben den Tag entsprechend gefeiert. Die Premierministerin Beata Szydlo traf sich in der Kanzlei des Ministerpräsidenten mit vier ehemaligen Verstoßenen Soldaten. Während des Treffens informierte Szydlo offiziell über die Vergabe einer Sonderrente an die Nationalhelden . Mit dieser kleinen Geste wolle sie den Respekt der ganzen Regierung gegenüber den Verstoßenen Soldaten zum Ausdruck bringen. Sie erinnerte auch daran, dass der verstorbene Präsident Lech Kaczynski die Initiative ergriffen hatte, um einen Feiertag zu Ehren der Untergrundbewegung ins Leben zu rufen. Nach seinem Tod forcierte der vorherige Präsident Bronislaw Komorowski dieses Projekt.

Präsident Andrzej Duda begann die Feierlichkeiten im Präsidentenpalast im Zentrum Warschaus. Während der Zeremonie vergab er mehrere Generals- und Offiziers-Nominierungen sowie weitere Militärauszeichnungen. Duda betonte die Wichtigkeit dieses Feiertages sowie den Stolz über die Verstoßenen Soldaten, die gegen das sowjetische Regime kämpften.

Bild: Premierministerin Beata Szydlo mit den verstoßenen Soldaten // (cc)  P.Tracz/KPRM [Public Domain Mark 1.0] / Flickr