Seit einigen Tagen ist Donald Tusk im Brüsseler Amt des Präsident des Europäischen Rates angekommen. Nun wird er schon für ganz andere Aufgaben gehandelt. Doch, wie immer, ist seine Zukunft ungewiss.
Kaum sind die Änderungen an der Spitze der polnischen Regierung durchgeführt worden, die durch den Weggang des früheren Premierministers Donald Tusk nach Brüssel ausgelöst wurden, spekulieren Kommentatoren und Beobachter der polnischen Politszene weiter. Und anscheinend wird Tusk viel zugetraut. So gehe man davon aus, dass der kürzlich ernannte Präsident des Europäischen Rates nicht von der politischen Bühne im Land verschwinden werde, so ein Kommentator in einer Diskussionsrunde des Nachrichtensenders tvn24. Spekuliert wird ferner, dass Tusk in die polnische Politik zurückkehren könnte. Dieses wäre jedoch nur in der Funktion des polnischen Präsidentschaftskandidaten und dann des amtierenden Präsidenten möglich.
Eine solche Entwicklung würde Tusk zum Überpolitiker Polens machen, zu einer bisher noch nie dagewesenen Persönlichkeit. Doch obwohl der Ausnahmepolitiker unangreifbar erscheint und seine Position in Brüssel wohl eher keine Kontroversen hervorrufen wird, kann noch viel passieren. Aber der Terminkalender in den nächsten Jahren steht, sollte alles planmäßig laufen, günstig für Tusk. Nächstes Jahr im Mai wird der polnische Präsident gewählt, der im August 2015 sein Amt annehmen wird. Wenn der aktuelle Präsident Bronislaw Komorowski wiedergewählt wird, und das ist sehr wahrscheinlich, muss in fünf Jahren, im August 2020, eine andere Person in dieses Amt gewählt werden. Denn ein polnischer Präsident kann höchstens ein Mal wiedergewählt werden. Auch Tusk kann seine Funktion in Brüssel für maximal 5 Jahre ausüben und müsste sich dann nach einer neuen Aufgabe umschauen. Daher erscheint seine Zukunft zwar ungewiss, jedoch äußerst aussichtsreich.