Tusk bei Heiligsprechung des Papstes

Am Sonntag wird Papst Johannes Paul II. im Vatikan heiliggesprochen. Die wichtigsten Repräsentanten des polnischen Staates werden vor Ort sein: Präsident Bronislaw Komorowski, Sejm-Marschallin Ewa Kopacz und auch Ministerpräsident Donald Tusk. Die rechte Opposition will zudem eigene Fahrten organisieren.

Am Sonntag wird der ehemalige Papst Johannes Paul II. im Vatikan heiliggesprochen. Für Polen ist dies ein wichtiger Akt, ist Johannes Paul II. doch als Karol Wojtyla in Wadowice geboren. Daher werden fast alle wichtigen Repräsentanten des polnischen Staates im Vatikan erwartet.

Die offizielle Delegation unter Führung des amtierenden Staatspräsidenten Bronislaw Komorowski wird von seinen Amtsvorgängern Lech Walesa und Aleksandr Kwasniewski begleitet. Eine zweite Gruppe führt Sejm-Marschallin Ewa Kopacz an. In ihr sind die im Parlament vertretenen Parteien paritätisch vertreten.

Tusk fährt ebenfalls nach Rom

Darüber hinaus wollen die rechtsklerikalen Parteien Recht und Gerechtigkeit (PiS) und Solidarisches Polen (SP) eigene Fahrten nach Rom organisieren. Einzig der Bund der Demokratischen Linken (SLD) und Deine Bewegung (TR) werden nicht in die italienische Hauptstadt pilgern. Sie pochen auf die Trennung von Staat und Religion.

Zunächst wollte auch Ministerpräsident Donald Tusk (Bürgerplattform, PO) nicht zu den Feierlichkeiten nach Italien. Doch er hat es sich offenbar auf öffentlichen Druck hin anders überlegt. Offiziell gab es keine klare Begründung für den Sinneswandel.

Die Heiligsprechung wird am Sonntag ab 10 Uhr im Vatikan stattfinden. Papst Johannes Paul II. genießt in Polen sehr große Beliebtheit, von führenden Politikern wird er als Vorkämpfer für die Demokratie in Polen genannt. Kritik an seiner Person ist eine Seltenheit und auf dem politischen Terrain eine Art Tabu. Das zeigte auch die Abstimmung über die Ehrung des Papstes im Sejm.