Umfrage: Mehrheit bezweifelt Nutzen von PiS-Außenpolitik

Besonders skeptisch sind in diesem Punkt Ältere und Akademiker. Als drängendstes innenpolitisches Problem gilt das Gesundheitswesen.

Polnische FlaggeNachdem Donald Tusk gegen den Willen der polnischen Diplomatie als EU-Ratspräsident wiedergewählt worden war, hatte der Vorsitzende der regierenden Recht und Gerechtigkeit (PiS) Jaroslaw Kaczynski Ministerpräsidentin Beata Szydlo dafür gelobt, dass sie beim Gipfeltreffen „die polnischen Interessen sehr mutig verteidigt“ hätte und damit „der nächste Schritt zur Wiederherstellung der Subjektivität Polens“ erfolgt wäre.

Nach einer von SW Research im Auftrag der „Rzeczpospolita“ durchgeführten Umfrage sind allerdings fast 60% der Befragten gegenteiliger Meinung. Lediglich 22% der Umfrageteilnehmer sehen aufgrund der Außenpolitik der PiS einen Zugewinn beim Schutz der nationalen Interessen, während ein Fünftel diesbezüglich keinen Standpunkt einnehmen wollte. Der Anteil der Skeptiker ist dabei besonders hoch unter den Beziehern von Einkommen zwischen 3.001 und 5.000 Zloty (67%), Bürgern aus Städten mit 100.000 – 199.000 Einwohnern (64%) sowie in der Gruppe der Ältesten (66%) und der Personen mit Hochschulbildung (61%). Bessere Werte gibt es bei den jüngsten Befragten (45%) und denjenigen mit der geringsten Bildung (52%).

Zu den wichtigsten innenpolitischen Problemen zählen laut der Umfrage das Gesundheitswesen (28%), die Wirtschaft (23%) und die Justiz (22%), während Umweltschutz (5%) und Kriminalität (2%) unter ferner liefen rangieren. Das Gesundheitswesen ist auch das Problem Nr. 1 für die Frauen (30%), während sich die Männer (24%) vor allem um die Wirtschaft sorgen. Auch bei den ältesten und den jüngsten Befragten dominiert das Thema Gesundheitsversorgung (30% bzw. 28%), auf dem zweiten Platz folgen Rechtsprechung (27%) bzw. Wirtschaft (25%).

Bild: Polnische Flagge // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / Flickr, polen-heute.de