Auf den Tag vor 90 Jahren wurde der erste Präsident der Zweiten Polnischen Republik ermordet. Ähnlich wie der deutsche Außenminister Walther Rathenau kurz zuvor wurde Gabriel Narutowicz am 16. Dezember 1922 von einem Rechtsextremen erschossen. Heute wurde in Polen diesem Anschlag gedacht. Der Bund der Demokratischen Linken (SLD) und die Palikot-Partei (RP) organisierten eine Gedenkveranstaltung in Warschau. Sie wollten ein Zeichen gegen Hass setzen. Die Chefs beider Parteien Leszek Miller (SLD) und Janusz Palikot (RP) warnten vor einem Wiedererstarken der faschistischen Ideologie in Polen. Jüngst hatte der SLD mit dem Versuch Verbotsverfahren gegen ultrarechte Gruppierungen anzustrengen für Aufsehen gesorgt.
Der SLD kündigte heute auch an, im Mai nächsten Jahres einen großen Parteikongress abhalten zu wollen. Der Kongress solle aber keine neue Partei hervorbringen, sondern Programmcharakter haben. Die schwächelnde Partei wolle eine „linke Alternative gegen die regierende liberale Rechte“ und eine „Front zur Regierungsübernahme“ schaffen, so Vizechef Jozef Oleksy.