Beim Quality of Living Ranking liegt Warschau auf Platz 79, die Stadt ist im europäischen Vergleich auf Platz 14 der unsichersten Städte. Doch macht das Ranking die polnische Hauptstadt zu einem Moloch?
Polen hat generell nicht den Ruf als Land besonders hohe Lebensqualität zu bieten. Diesen Eindruck bestätigte eine heute in den polnischen Medien kolportierte Studie von Mercer. Das Quality of Living Ranking ordnet Warschau, die Hauptstadt Polens, in der globalen Betrachtung auf Platz 79 ein. Im europäischen Ranking liegt Polen auf Platz 14 der unsichersten europäischen Großstädte. Damit hat die Stadt im europäischen Schnitt eine besonders niedrige Lebensqualität. Noch unsicherer sind:
12 Paris
11 London
10 Bukarest
9 Zagreb
8 Riga
7 Rom
6 Madrid
5 Budapest
4 Sofia
3 Athen
2 Belgrad
1 Kiew
Damit scheint die Weichsel-Metropole in guter Gesellschaft mit anderen Kernländern des alten Kontinentes. Somit ist das subjektive Sicherheitsempfinden in Städten wie Paris, London oder Rom noch viel geringer, was trotzdem kein positives Argument für die stolzen Warschauer sein könnte. Und allerhand tut sich in den letzten Jahren in der Mitte Polens. Die Stadt modernisiert sich stetig, die Lebensqualität steigt, moderne Neubauten zeugen von einer wachsenden Mittelschicht. Und so schneidet Polen auch beim Quality of Life Index 2016 mit Platz 29 gar nicht so schlecht ab, 2015 war das Land noch auf Platz 36.
Ist Warschau damit ein Moloch? Die Stadt versprüht in der Tat kein großes Wohlfühlklima, ganz besonders, wenn man in Praga, dem Stadtteil mit dem schlechtes Ruf, unterwegs ist. Doch die positiven Tendenzen sind sichtbar, nicht nur an den Fassaden der neuen und renovierten Gebäude.