Die britische Hauptstadt wird nach dem Brexit, über den die Briten im Juni entschieden haben, ein unsicherer Boden für Investoren. Deswegen wird der Minister für wirtschaftliche Entwicklung Mateusz Morawiecki nach London reisen, um die größten Banken davon zu überzeugen, dass Warschau ein entsprechender Nachfolger für das finanzielle Zentrum der Europäischen Union anstelle von London sein kann.
Der Vizepremierminister und Minister für wirtschaftliche Entwicklung Mateusz Morawiecki begibt sich am kommenden Donnerstag nach London, um mit den Vertretern der europäischen und Weltbanken sowie Investoren ins Gespräch zu kommen. Das Ziel ist, diese dazu anzuspornen, nach dem Brexit von der Londoner City nach Warschau zu ziehen.
Der Austritt von Großbritannien aus der EU wird für die Finanzinstitutionen bedeuten, dass ihre Situation in Europa unsicher wird. In einem Gespräch mit der Zeitung Financial Times sagte Morawiecki, dass viele Banken und Investoren daran interessiert seien, London zu verlassen. Darüber hinaus würden bereits mit einigen Banken Gespräche über den Sitzwechsel an die Weichsel geführt, so Morawiecki. Sollte der Wunsch des Entwicklungsministers in Erfüllung gehen, könnte Warschau „das finanzielle Herz Europas“ werden.
Laut Financial Times wird sich Morawiecki unter anderem mit Vertretern folgender Banken treffen: Royal Bank of Scotland, UBS, Barclays, BNP Paribas, Citibank und Credit Suisse. Die Aufgabe des Vizepremierministers wird aber sehr schwierig sein – den Stab von London möchten auch andere Städte übernehmen. Zu den Konkurrenten von Warschau gehören beispielsweise Frankfurt, Paris, Amsterdam oder Dublin. Morawiecki bewahrt aber Ruhe – er ist davon überzeugt, dass Polen mit vielen ausgebildete jungen Menschen und billigeren Arbeitskräften diesen Wettbewerb gewinnen kann.
Bild: Mateusz Morawiecki // (cc) KPRM [Public Domain Mark 1.0] / Flickr