Heute ist die Legende des polnischen Widerstandes Zbigniew Romaszewski nach schwerer Erkrankung und Tagen im Koma gestorben. Romaszewski war für sein Engagement in der Widerstandsbewegung im kommunistischen Polen bekannt.
Heute ist der antikommunistische Aktivist und langjähriger Senator Zbigniew Romaszewski in Warschau gestorben. Romaszewski, der als „Legende der Widerstandsbewegung“ in der Volksrepublik Polen bezeichnet wurde, ist einem Hirnschlag erlegen. Er war 74 Jahre alt.
Romaszewski kam am 2. Januar 1940 in Warschau zur Welt. Nach dem Warschauer Aufstand 1944 wurde er zusammen mit seiner Mutter im KZ Groß-Rosen interniert. Im Jahre 1964 hat er das Physikstudium abgeschlossen; 1980 promovierte er an der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN). Dort arbeitete er bis 1981, danach widmete er sich vollständig dem Widerstand.
Zusammen mit seiner Frau Zofia engagierte er sich in der Verteidigung von Adam Michnik – er sammelte unter anderem Unterschriften unter Petitionen für seine Befreiung. Außerdem organisierte er nach März 1968 politische Diskussionen in seiner Wohnung, an denen unter anderem Ludwik Cohn, Edward Lipinski und Maria Ossowska teilgenahmen.
Romaszewski beteiligte sich an vielen Protesten und Hilfeaktionen für politisch Verfolgte. Während des am 13. Dezember 1981 eingeführten Kriegsrechts veröffentlichte er eine Schrift, in der er seine Idee des zentralisierten Widerstandes vorstellte. Darüber initiierte er das Untergrundradio „Solidarnosc“. Im Jahr 1985 gründete Romaszewski den Polnischen Rechtstaatlichkeitsfonds und führte diesen als Vorsitzender.
Nach der Wende
Seit 1989 bis Ende 2011 war er ununterbrochen Senator der Republik Polen. In jedem Wahlkampf wurde er als parteiloser Kandidat von verschiedenen Parteien unterstützt. Als Senator war er Vorsitzender der Kommission für Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit und auch in vielen anderen Kommissionen aktiv.
1998 gründete er eine Stiftung für Menschenrechte, die zum 50. Jubiläum der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte eine internationale Konferenz veranstaltete. In diesem Jahr hat er sich noch an der Gründung eines Komitees der Solidarität mit der Ukraine beteiligt.
Seit Sonntag lag Romaszewski im Koma, nachdem er einen Herzstillstand erlitt. Präsident Bronislaw Komorowski sprach heute seiner Familie sein Beileid aus und erinnerte an Romaszewskis Aktivität für die Würde, den Respekt und die Rechte des Menschen.