Doping im polnischen Kader

Die Doping-Probe vom Gewichtheber Tomasz Zielinski war positiv. Er wurde vom Nationalen Olympischen Komitee von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen und musste das olympische Dorf umgehend verlassen. Sein Bruder Adrian Zielinski, ebenfalls Gewichtheber in Rio, sieht darin ein grosses Missverständnis.

Polnische FlaggeTomasz Zielinski gewann 2016 die Europameisterschaft in Forde in der Gewichtsklasse bis 94 Kilogramm. Zusammen mit seinem Bruder Adrian Zielinski, der bei der Olympiade 2012 in London Gold holte, gehört er zu einem der bekanntesten Bruderpaare in der Sportwelt in Polen.

Umso größer ist die Empörung über das Ergebnis der A-Probe, welche das anabole Steroid Nandrolon aufwies. Die B-Probe bestätigte das Ergebnis, wurde jedoch etwas verspätet bekannt gegeben.

Kein Schuldzugeständnis

Der Europameister beteuert seine Unschuld und wird die Sache vor Gericht bringen. Adrian steht ebenfalls auf der Seite seines Bruders und sieht in der ganzen Angelegenheit ein großes Missverständnis. Er führt an, dass beide Sportler noch kurz vor der Abreise mehrmals getestet wurden und dass die polnische Antidopingkontrolle zu den besten auf der Welt gehört. Das liegt daran, dass man mit den neuesten Maschinen probt und auswertet. Zudem wirke die entdeckte Substanz erst nach sechs bis acht Wochen und kann sogar noch nach 18 Monaten entdeckt werden. Sein Bruder müsse also ein „Idiot“ sein, um Nandrolon zu sich zu nehmen. Die Proben, die in Polen gemacht wurden, müssen noch kontrolliert werden.

Tomasz Zielinski ist schon auf dem Weg nach Polen. Der Vorsitzende des Polnischen Gewichtheberverbandes entschuldigte sich bei den polnischen Fans dafür, dass sie während der Olympischen Spiele solche Nachrichten erhalten und gab seinen Rücktritt bekannt.

Nachdem Rafal Majka im Straßenrennen die Bronzemedaille errungen hat und in Polen von zahlreichen Fans am Flughafen begrüßt wurde, wird Tomasz Zielinski wohl eine etwas andere Begrüßung erwarten können.

Bild: Polnische Flagge // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / polen-heute.de