Die Fans von Legia Warschau sind berühmt-berüchtigt. Zum einen unterstützen sie ihren Klub inbrünstig, zum anderen sind die Anhängerstrukturen in weiten Teilen von Hooligans und Neonazis durchzogen. Nun soll die Anhängerschaft aber aus einem anderen Grund bestraft werden: im Europapokalspiel gegen Steaua Bukarest wurden auf den Tribünen des Polnische-Armee-Stadions mehrere Leuchtkörper entfacht. Wegen dieses wiederholten Verstoßes gegen das Gesetz zur Sicherheit bei Massenveranstaltungen überlegt der Wojewode der Region Masowien Jacek Kozlowski nun, das Stadion für den Rest der Saison zu sperren. Dann könnten keine Zuschauer mehr die Spiele des Rekordmeisters besuchen. Unterstützung für die Entscheidung erhält Kozlowski von Sportministerin Joanna Mucha.
Hooliganismus ein großes Problem
Bei dem Spiel gegen Bukarest war bereits die Zyleta (Rasierklinge) genannte, offene Tribüne, auf der normalerweise die härtesten Anhänger Legias stehen, geschlossen. Nun droht dem Verein ein noch härteres Durchgreifen seitens der Politik. Kozlowski ließ durchblicken, dass er genug habe von der Hinhaltepolitik des Legia-Präsidenten Boguslaw Lesnodorski. Dieser mache nur leere Versprechungen und schaffe es nicht, das Problem mit den Fans in den Griff zu bekommen. Gespannt wird die Entscheidung des Wojewoden erwartet, für Legia könnte die Sperrung des Stadions enorme finanzielle Einbußen bedeuten.
Legia Warschau ist in Polen aber nicht der einzige Verein, dessen Fans immer wieder für negative Schlagzeilen sorgen. Er vor kurzem waren Anhänger von Ruch Chorzow mit mexikanischen Matrosen aneinandergeraten und Zuschauer zeigten bei einem Spiel von Lech Posen ein Spruchbanner mit einer rassistischen Botschaft gegen Litauer.