Unser Nachbarland eignet sich nicht nur als Ausflugsziel, was besonders die Einwohner der grenznahen Gebiete zu schätzen wissen, sondern auch als Auswanderungsland sowie als attraktiver Handelspartner. Was macht Polens Reize für die Deutschen aus?
Seit Polen der EU beigetreten ist, entwickelt sich das Land rasant zu seinem Vorteil. Zwar sind die Löhne noch niedrig, doch genau das macht Polen so attraktiv als Unternehmensstandort oder für eine Firmengründung. Die notwendige Deutsch-Polnische Verständigung ist kein Problem, da in Polen Englisch und Deutsch in der Schule unterrichtet werden.
Handelsbeziehungen – wofür ist Polen bekannt?
Deutschland importiert und exportiert branchenübergreifend aus Polen. Besonders bei Maschinen, Werkzeugen oder in der Automobilbranche arbeiten die Länder schon länger erfolgreich zusammen. Da die Qualität der Produkte und Leistungen überzeugen und die geografische Lage ausgezeichnet ist, wählen bestehende Unternehmen immer häufiger das Nachbarland als Standort für einen weiteren Firmensitz.
Auch Startups können dort aufgrund der hervorragenden Digitalisierung und der relativ einfachen Gründung ein florierendes Unternehmen aufbauen. Beliebte Sparten sind beispielsweise Elektro oder Medizintechnik, aber auch Chemie und Pharma. Was vielen nicht bekannt ist, ist die gute Marktposition des Landes, wenn es um Videospiele geht. Hier ist Polen immerhin der viertgrößte Exporteur weltweit! Die Spielfreude zeigt sich auch an den vielen Online-Casinos und realen Casinos, die es hier gibt.
Welche Vorschriften sind beim Handel in Polen zu beachten?
Polen nimmt es mit dem Umweltschutz und dem Recycling von Verpackungen sehr ernst. Durch die neuen, strengeren Vorschriften geht Polen das Thema Abfallwirtschaft an und sorgt dafür, dass sowohl die legalen als auch die illegalen Mülldeponien kleiner werden und verwertbarer, sauber getrennter Müll recycelt werden kann.
Ausländische Unternehmen müssen alle strengen Vorgaben des polnischen Umweltministeriums einhalten. Hier sind beispielsweise aufwendige und kostenintensive Anmeldungen für Verpackungen, hauptsächlich für Elektronikartikel, oder Batterien vorzunehmen.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, Produkte nach Polen zu liefern oder von dort aus zu vertreiben, sollte sich mit den Vorschriften unbedingt vertraut machen. Hier gibt es externe Dienstleister, die alle Erfordernisse des Full Service Recycling kompetent übernehmen können und beispielsweise mit der EAR Registrierung eine rechtlich sichere Grundlage für den Handel und Verkauf schaffen helfen.
Bekanntester Exportschlager: Feuerwerkskörper
Schon immer zog am Jahresende das attraktive Angebot der polnischen Feuerwerksindustrie viele Deutsche über die Grenze, um sich für Silvester auszurüsten. Da der Verkauf von Feuerwerkskörpern in Deutschland aufgrund der Corona-Krise 2021 verboten war, traten besonders viele Feierwillige die Reise nach Polen am, um sich mit den Böllern einzudecken.
Polnische Böller unterliegen in der Produktion anderen Anforderungen als die deutschen Böller und werden allgemein als gefährlicher und unfallträchtiger eingeschätzt. Doch das lässt sich nicht pauschalisieren. Die Feuerwerkskörper sind nämlich in vier Kategorien eingeteilt, die dort auch das ganze Jahr über erhältlich sind.
F1 (Tischfeuerwerk) kann schon ab einem Alter von 12 Jahren gekauft werden, F2 (Silvesterfeuerwerk) ab 18 Jahren. Importiert werden dürfen die Böller nur, wenn sie mit dem CE-Kennzeichen versehen sind. F3 und F4 sind so gefährlich, dass sie nur mit einem Erlaubnisschein nach dem Sprengstoffgesetz gekauft, transportiert und bedient werden dürfen. Wird man mit diesen Feuerwerkskörpern vom Zoll erwischt, drohen Geld- und Freiheitsstrafen.