Das Euro Tief und aktuelle Trends

Seit mehr als drei Jahren steckt der Euro jetzt in der Krise. Was zunächst nur als kleine Schwankung im Bereich des normalen Kurses galt, breitete sich aber bald aus wie ein Lauffeuer und geriet innerhalb kürzester Zeit zum Flächenbrand.

Mit einem Kurs, der zu Beginn des Jahres schließlich einen historischen Tiefstand erreichte und damit fast unter den Dollarkurs fiel, war die Talfahrt dann aber vorerst beendet. Seitdem scheint es einen leichten Aufwärtstrend zu geben, aber ob das schon genügt um den Euro wieder als stabile Währung anzusehen, ist unter Experten aktuell umstritten.

Aktuelle Berichte zum Eurokurs aus Kreisen der Broker, fallen demnach weitgehend positiv aus. Der langsam stagnierende Aufschwung der chinesischen und asiatischen Märkte ist einer der möglichen Gründe.  Der um 0,3 Prozentpunkte gestiegene Index selbst zeigt, dass die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe und Dienstleistungssektor rückläufig ist. Deutschland legte jedoch sogar noch zu und führte den Composite PMI, mit einem Wert von 54, deutlich an.

Ausblick auf den Eurokurs der kommenden Wochen

Optimistisch gesehen, könnte man die aktuelle Krise sogar als bestandenen Belastungstest sehen. Denn die Währung ist zwar eingebrochen, aber nicht bis auf den Boden durchgebrochen. Viele Vertreter der Medien und der Politik hatten in der Vergangenheit ohnehin schon die aufgeblähte Dimension des Euro kritisiert. Möglicherweise waren die Verluste des letzten Jahres auch schlichtweg der überfällige Schritt der Währung um sich gesund zu schrumpfen.

Es scheint jedenfalls, als hätte der schwache Euro die Konjunktur beflügelt, auch wenn das bisher erst in den wirtschaftlichen Kernstaaten der EU zu spüren ist. Aber sobald Griechenlandkrise wieder ein wenig mehr in Vergessenheit geraten ist, wird sich auch in Südeuropa die Auftragslage aller Wahrscheinlichkeit nach wieder erholen. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, denn früher oder später werden Anleger und Investoren dieses Potential wieder nutzen wollen und ein zukünftiger Aufschwung der Eurozone scheint doch wieder als sehr wahrscheinlich.


Im Moment ist alles abhängig von der Leitzinsentscheidung der
US-amerikanischen Notenbank. Sollte der Zinssatz unerwarteterweise doch schnell ansteigen, was in den vergangenen Jahren nicht der Fall war, wird die auch wieder Schwankungen des Euro zur Folge haben. Diese Schwankungen werden höchstwahrscheinlich nicht positiver Natur sein, ob sie wirklich dauerhaft destabilisierenden Einfluss auf die europäischen Handelsmärkte hat, ist längerfristig eher eine Frage der innereuropäischen Zustände. Wenn die Gemeinschaft in der Lage ist eine Einigung bei den dringenden Fragen zu Schuldenschnitt und Eurokrise zu finden, werden weder die asiatischen, noch die amerikanischen Finanzmärkte einen wesentlichen Einfluss auf den Eurokurs nehmen. Sollten die EU Staaten jedoch uneinig bleiben, wird das mittelfristig die Handlungsfähigkeit der europäischen Finanzgremien so stark einschränken, dass dies die anderen Währungen positiv begünstigt.   

Wie geht es in der Eurozone weiter?

Es ist offenbar noch nicht alles verloren mit dem Euro, auch wenn manche Länder ihn am liebsten wieder abschaffen würden. Offensichtlich sind aber trotz der aktuellen Schwächen die Märkte der europäischen Union noch nicht so weit geschwächt, dass Sie zusammenbrechen könnten.

Der Euro ist jedoch nach wie vor schwach und die Wirtschaft ist gerade in Südeuropa noch zu angeschlagen um als gerettet zu gelten. Aktuell gibt es aus einigen Ländern, ganz voran Deutschland, wieder positive Signale und mit ein bisschen Zeit, bestehen gute Chancen, dass der Trend wieder zur Normalität gerät.