Jede neue Nachricht zu Ebola sorgt in der Öffentlichkeit für Unruhe. Nach Pressemeldungen über eine erkrankte spanische Krankenschwester äußerte sich der Regierungsberater für Infektionskrankheiten kritisch zur Vorbereitung von polnischen Krankenhäusern. Der Gesundheitsminister sieht die Lage jedoch ganz anders.
Professor Andrzej Horban, der Regierungsberater für Infektionskrankheiten, äußerte sich heute zum Zustand der polnischen Krankenhäuser hinsichtlich einer eventuellen Aufnahme von Ebola-Erkrankten. Seiner Ansicht nach würden die polnischen Ärzte in einem solchen Fall aus Sorge um die eigene Gesundheit fliehen. Es würden Prozeduren sowie die nötige Ausrüstung fehlen. Somit würde jeder Ebola-Erkrankte eine Gefahr nicht nur für andere Patienten, sondern auch für die Ärzte und die Besucher darstellen.
Nach den Äußerung von Professor Horban begann eine intensive Diskussion in den Medien – vor allem im Internet. Diese Situation konnte das Gesundheitsministerium nicht ignorieren. Als erster ergriff der stellvertretende Gesundheitsminister Slawomir Neumann das Wort. Gegenüber den Medien sagte er, eine so hohe Autorität in Fragen der Infektionskrankheiten sollte wissen, dass die Prozeduren im Falle einer Ebola-Erkrankung die Fluch der Ärzte nicht vorsehen würden. Er sei sich dessen bewusst, dass in einigen Kliniken die nötige Ausrüstung noch fehle, es würde aber keine Ansteckungsgefahr in Polen bestehen. Daher sollten nicht unnötigen Emotionen geweckt werden.
Derselben Meinung ist Gesundheitsminister Bartosz Arlukowicz. Zehn Krankenhäuser in Polen seien auf die Aufnahme von Erkrankten vorbereitet. Außerdem wolle das Gesundheitsministerium finanziellen Mittel für die Ausrüstung anderer Kliniken finden.