Polnische Schüler zurück in den Schulen

Wie jedes Jahr beginnt das Schuljahr in Polen am 01. September. Über 4,5 Millionen Schüler sind nach den Sommerferien auf ihre Schulbänke zurückgekehrt. Dies haben Premierministerin Beata Szydlo und Kultusministerin Anna Zalewska genutzt, um über geplante Änderungen im Bildungswesen zu sprechen.

Beata Szydlo bei der EinschulungLaut dem Kultusministerium begannen heute über 4,5 Millionen Schüler in ganz Polen und in allen Schultypen das neue Schuljahr. Die Anzahl der Grundschüler ist in diesem Jahr geringer, weil eine der ersten Änderungen im polnischen Schulwesen bereits durchgeführt wurde: Kinder müssen erst ab dem siebten Lebensjahr eingeschult werden, Sechsjährige dürfen noch im Kindergarten bleiben. In diesem Jahr haben sich daher rund 80 Prozent aller Eltern dafür entschieden, ihre sechsjährigen Sprösslinge erst im nächsten Jahr einzuschulen. Dies führte beispielsweise dazu, dass in einer Grundschule in der Stadt Kalisz (Großpolen) nur vier Erstklässler ihre Schulkarriere starteten.

An den Feierlichkeiten zum Schulbeginn in der Ortschaft Pcim in Kleinpolen nahm Premierministerin Beata Szydlo teil. In ihrer Rede versicherte sie den Lehrern, dass trotz der geburtenschwachen Jahrgänge ihre Arbeitsstellen nicht gefährdet seien. Denn Lehrer würden mit ihrem Wissen gebraucht – nicht nur in den Schulen. Darüber hinaus gebe sich die Regierung Mühe, die polnische Gesellschaft zur Gründung kinderreicher Familien anzuspornen. Dies sei das Hauptziel des Programms „Familie 500 plus“, so Szydlo.

Auch Kultusministerin Anna Zalewska war bei einem Schulbeginn anwesend. Die Ministerin besuchte eine Schule in Rudno (Woiwodschaft Pommern) und sprach während ihres Auftritts die kommenden Änderungen im Schulwesen an. Sie betonte, dass die Eltern für ihre Kinder eine zwölf Jahre lange Bildung und keine Bildungsetappen wünschten. Deswegen sei die geplante Abschaffung der polnischen Gymnasien (Mittelschulen) der erste Schritt in diese Richtung, meinte Zalewska. Die Schulreform solle laut der Kultusministerin ruhig und allmählich durchgeführt werden. Die Schulleitungen und die Öffentlichkeit bräuchten sich keine Sorgen machen, denn es würden keine Infrastrukturkosten durch die Reform veursacht, beruhigte Zalewska. Neue Schulgebäude würden nicht gebaut werden müssen, sondern lediglich umorganisiert.

Bild: Beata Szydlo bei der Einschulung // (cc) P.Tracz/KPRM [Public Domain Mark 1.0] / Flickr