Der digitale Wandel hat die gesamte Welt in seinen Bann gezogen. Mit dem Internet wurde eine Revolution in Gang getreten, die heute nicht mehr wegzudenken ist. Die Entwicklung neuer Technologien wurde begünstigt, die nicht nur in der Lage sind, Menschen miteinander zu vernetzen – es wurden auch komplett neue Möglichkeiten für die Industrie- und Geschäftswelt sowie für die Freizeit geschaffen. Diese Technologien sind das Sprungbrett der Globalisierung, was allerdings dafür sorgt, dass alle Staaten mithalten müssen, um nicht abgehängt zu werden. Daher stellt sich die Frage, wie Polen mit der Digitalisierung umgeht und ob die Bevölkerung diese Änderungen eher begrüßt oder ablehnt.
Die Wirtschaft Polens
Nach der Wende war Polen das einzige Land des ehemaligen Warschauer Paktes, das sich auch ohne westliche Hilfe schnell erholen konnte und wirtschaftlich zügig an die Marktwirtschaft anpasste. Ein Garant für den heutigen Erfolg der polnischen Wirtschaft ist die Europäische Union, die das Land finanziell massiv gestützt hat. Mit über 424 Milliarden Euro BIP rangiert das Land im europäischen Mittelfeld. Allerdings liegt das Wachstum des realen BIP höher als in Deutschland, 2015 kamen die Polen auf 3,5 Prozent, die Deutschen auf 1,7 Prozent. Das macht Polen zu einem wichtigen Motor für die europäische Wirtschaft. Hauptträger der Wirtschaft ist nach wie vor der Industriesektor, vorrangig der Bergbau sowie die Landwirtschaft.
Digitale Aufholjagd
Da das Lohnniveau in Polen geringer ist als beim deutschen Nachbarn, ist der Wirtschaftsstandort Polen weiterhin beliebt bei deutschen Unternehmen zwecks Outsourcing. Allerdings möchte das Land dieses Image loswerden und befindet sich in einer technologischen Aufholjagd und setzt auf Industrie 4.0. Die Infrastruktur hierfür ist durchaus vorhanden. Es gibt 434 Universitäten und jährlich machen 400.000 Studierende ihren Abschluss. Die sogenannten Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) bilden hierbei das Schlüsselelement. Krakau ist durch seine vielen MINT Absolventen ein Softwarezentrum geworden. Im digitalen Sektor finden sich auch die meisten Remote-Jobs, bei denen man von Zuhause aus arbeiten kann, generell dominieren jedoch die traditionellen Arbeitsverhältnisse.
Das Internet und die Polen
Polen ist also technologisch in den Startschuhen, allerdings ist noch etwas Arbeit notwendig, um im 21. Jahrhundert ganz oben mitspielen zu können. Dies reflektiert sich auch im Alltag der Polen. Der Internetzugang ist zwar zwischen 2005-2016 von 30 auf 80 Prozent angestiegen, allerdings sind die Polen dem Netz gegenüber weiterhin skeptisch. Mehr als die Hälfte betrachten das Internet nicht als sicher, auch wenn es regelmäßig genutzt wird. Weltweit rangieren die Polen auf Platz 19 der häufigsten Internetuser. In großen Städten und am Flughafen in Warschau gibt es kostenloses öffentliches Wi-Fi.
Auch wenn heutzutage so gut wie alle Bevölkerungsgruppen über einen PC-Zugang verfügen, liegt die Nutzung von Smartphones noch bei unter 50 Prozent, 2018 wird hier diese Marke durchbrochen werden. Damit liegt Polen gleichauf mit anderen osteuropäischen Staaten. In Westeuropa sind es jetzt schon drei Viertel aller Bürger, die über ein Smartphone verfügen und in Deutschland sind es ganze 78 % der Bevölkerung.
Das Internet als Handelsmedium
Eine wichtige Frage in der Beziehung mit dem Internet ist, wie die Polen das Internet nutzen und welche Aktivitäten hier beliebt sind. Ein Beispiel aus der Handelswelt ist der sogenannte Forexhandel. Beim Forex (Foreign Exchange Market) handelt es sich um einen Devisenmarkt, dieser gilt als der größte und liquideste Finanzmarkt der Welt. Hier wird auf die Kursentwicklung einer Währung im Vergleich zu einer anderen spekuliert. Da es hier um ein enormes Handelsvolumen geht, ist es nicht verwunderlich, dass es einen weltweiten Zugang mit Handel rund um die Uhr gibt. In Polen wird der Forexhandel von staatlichen Behörden überwacht und es gibt eine Vielzahl von Forexhändlern. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass man keine spezielle Handelserlaubnis besitzen muss oder Händler sein muss, um in das Geschäft einsteigen zu können. Als einfacher Nutzer hat man daher ebenfalls die Möglichkeit, in das Geschäft privat einzusteigen, natürlich online. Da vielen Einsteigern aber der Einblick in den Markt und die Übersicht fehlen, ist es umso wichtiger, sich vorab über seriöse Broker zu informieren. Grund ist, dass man es anders angeht wie in Online Casions wie Bob Casino. Das ist besonders in Polen relevant, da man hier generell skeptisch gegenüber internetbasierten Anwendungen sein kann.
Polen als Videospielzentrum Europas
Ein weiterer boomender Technologiezweig ist die Videospielindustrie. Denkt man an Triple-A-Spiele, fallen einem vorrangig sicherlich Spieleentwickler aus den USA, Kanada oder dem Vereinigten Königreich ein. Große Spielreihen wie Battlefield, Call of Duty, The Elder Scrolls oder Batman: Arkham Asylum kommen dort her, Giganten wie Bethesda, Blizzard und EA Games sind wohl bekannt. Da mag es überraschend sein, dass es ebenfalls höchst populäre Spiele gibt, die in polnischen Gamingschmieden entwickelt wurden. Hierzu zählt die Witcher-Reihe, die Spieler mit einer epischen Storyline und einer offenen Welt auf Anhieb überzeugte, so dass sich in den ersten zwei Wochen nach dem Release mehr als vier Millionen Kopien verkaufen ließen. Hinter dem Spiel steckt das polnische Entwicklerstudio CD Projekt mit Sitz in Warschau. Das ist jedoch noch nicht alles. Jährlich wird mit der „Intel Extreme Masters“ in Kattowitz eines der wichtigsten Events in der E-Sport-Industrie ausgetragen. Eines der neuesten Spiele, die dort stattfinden, ist das ebenfalls in Polen entwickelte Online-Kartenspiel „Gwent“, welches auf der Witcher-Serie basiert. Mit über 9 Millionen Euro Gewinn alleine 2016 und 400 Millionen Fans weltweit hat Polen ein großes Potenzial, in diesem Sektor weltweit führend zu werden.
Schließlich kann festgehalten werden, dass die Polen generell noch vorsichtig mit neuen Online-Technologien umgehen und häufig eher skeptisch sind. Allerdings findet sich aufgrund des starken Wirtschaftswachstums ein großer Markt im Handelssektor, der Spieleindustrie etc., der noch nicht vollständig ausgeschöpft ist. Dank Investitionen der Regierung in Bildung und digitale Infrastruktur wird die Nutzung neuer Technologien auch in Polen voraussichtlich immer weiter zunehmen.