Verfahren gegen Bischof Michalik eingestellt

Erzbischof Jozef Michalik setzte sich durch seine Aussagen über die Ursachen von Pädophilie heftiger Kritik aus und wurde von der feministischen Aktivistin Marenin verklagt. Die Richterin hat jedoch das Verfahren eingestellt. Die Feministin will weiter kämpfen.

Im Oktober letzten Jahres hielt Erzbischof Jozef Michalik eine Predigt, die eine heftige Diskussion in den Medien und in der Gesellschaft auslöste. In dieser äußerte der Geistliche die Meinung, dass sich trennende Eltern, Feministinnen und die Gender-Ideologie Ursachen von Pädophilie seien. Malogorzata Marenin – erklärte Feministin, Aktivistin der sozialliberalen Partei Deine Bewegung (TR) in Kielce (Woiwodschaft Heiligkreuz) und geschiedene Mutter – fühlt sich durch diese Worte beleidigt.

Sie verklagte Erzbischof Michalik. Ihrer Ansicht nach hat der Geistliche ihr – als Vertreterin der feministischen Bewegung und als alleinerziehender Mutter – die Schuld für Pädophilie gegeben. Der Anwalt der Feministin sagte, Michalik habe seine Mandantin als eine „minderwertige Mutter eines minderwertigen Kindes“ gebrandmarkt.

Das Breslauer Bezirksgericht hat allerdings die Klage bereits kurz nach Verhandlungsbeginn abgewiesen. Richterin Anna Statkiewicz gab zwar zu, dass die Worte des Bischofs für einige Gruppen verletzend sein könnten, aber keine konkrete Person oder Gruppe beleidigt wurde. Sie betonte, nicht jede umstrittene Äußerung ist automatisch ein Rechtsverstoß. Erzbischof Michalik habe als öffentliche Person seine privaten Ansichten geäußert. Ein staatlicher Eingriff in dieser Sache wäre eine zensurähnliche Maßnahme.

Marenin will weiter kämpfen

Jan Hartman // (c) Evelin Frerk [mit freundlicher Genehmigung der Urheberin] / who-is-hu.deDie Feministin begleitete vor Gericht ihr Parteikollege Prof. Jan Hartman. Nach dem Prozess sagte der bekannte Kirchenkritiker, das Wichtigste sei, dass die Worte des Geistlichen getadelt wurden und sogar der Anwalt von Michalik diese nicht verteidigte. Er sagte auch: „Es wurde endlich gezeigt, dass die Kirche einige gesellschaftliche Gruppen nicht verleumden darf.“

Malgorzata Marenin hat wiederum keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung gemacht. Sie kündigte an, dass sie in Berufung gehen wird und sage ferner, wenn das Problem daran liege, dass sie alleine gegen Bischof Michalik aufgetreten ist, werde sie das nächste Mal mit anderen zusammen klagen, die durch die kontroverse Predigt beleidigt wurden. Ihr Ziel bestehe jedoch nicht darin, Michalik ins Gefängnis zu schicken; er solle zugeben, dass seine Worte verletzend waren und sich entschuldigen.
Bild 1: Jan Hartman // (c) Evelin Frerk [mit freundlicher Genehmigung der Urheberin] / who-is-hu.de




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